Prostitution im Basel des Jahrhunderts E uropas Gesellschaft unterlag im Mittelalter in Fragen der Sexualität strengen Regeln. Die Kirche brandmarkte den Sexualakt als sündhaft. Erlaubt war er, zur Fortpflanzung und unter Ausschluss vergnüglicher Empfindungen, nur innerhalb der Ehe. Den Männern in zünftigen Gewerben gestatteten indes Zunftordnungen das Heiraten oft erst nachdem sie lange Lehr- und Gesellenjahren hinter sich gebracht hatten. Theoretisch war Sexualität so weit weg wie die dunkle Seite des Mondes. D ass dieser Umgang mit Sexualität realitätsfern war, ist keine Erkenntnis unserer Tage. Schon seinerzeit wich die Realität von den Idealen der Enthaltsamkeit ab. In den menschlichen Lücken dieses mittelalterlichen moralischen Korsetts fand die Prostitution ihren Platz. Schon der Kirchenvater Aurelius Augustinus hatte in der Spätantike die regulierende Funktion käuflichen Geschlechtsverkehrs in einer sittenstrengen Gesellschaft erkannt und ihn als unvermeidbar akzeptiert. Das Kloster der Reuerinnen in den Steinen D er Weg in die Prostitution führte für Frauen oft über soziale Ungerechtigkeiten und Armut. Der Geistliche Rudolf von Worms sah sich im Jahrhundert mit dem Schicksal der Strassendirnen konfrontiert. Er war Kanoniker zu St. Mauritius in Hildesheim. In Worms und weiteren Städten versuchte er Dirnen mit Predigten von der Prostitution wegzubringen. Den Ausschlag für diese Mission habe eine Begegnung mit aufdringlichen Huren gegeben. Er habe ihnen mit einem Stock gedroht. D ie Frauen klagten ihm ihre Not und versicherte, dass sie nicht aus Bosheit sondern aus Not diesem Broterwerb nachgingen. Gäbe er ihnen Obdach und Nahrung, dann wären sie gerne bereit sich nicht länger als Prostituierte zu verdingen. I n diesem bald wieder aufgelösten Frauenkonvent sollten bekehrte Dirnen unter der Aufsicht der Dominikaner ein gottgefälliges Leben führen. Diesem Gedanken folgend, gründete Rudolf den Orden der Magdalenerinnen, der im Juni den Segen von Papst Gregor IX. Kurze Zeit später wurde in Basel ein Kloster dieses Ordens gegründet. D as um vom Orden der Magdalenerinnen zur Aufnahme ehemaliger Dirnen eröffnete Kloster St. Maria Magdalena in den Steinen auf einer Ansicht des Der Gründung in Worms folgte jene in Strassburg Die Anfänge des Basler Konvents liegen Warum Nannte Man Huren Metze Dunkeln. Die erste urkundliche Nennung des Klosters der Reuerinnen in den Steinen geht auf eine Urkunde von zurück. Aber mit diesem Kloster wird die Verbreitung der Prostitution in der Region konkret greifbar. Erste Hinweise auf Bordelle in Basel E in Kloster zur Aufnahme von Prostituierten ist nur dort sinnvoll wo es Frauen dieses Gewerbes in gewissem Umfang gibt. Basel muss ein lohnendes Terrain für eine derartige Mission gewesen sein. Einen weiteren indirekten Hinweis auf Prostitution liefert eine Urkunde vom 4. Juli Sie endet mit einer Zeugenliste in der unter anderen "erber" ehrbaren Leuten auch Burckhart, der Frauenwirt von Aesch auftritt. A uch wenn nicht zu erörtern ist wo Burckhart von Aeschs Bordell lag, so ist sein Name unter Warum Nannte Man Huren Metze genannten Urkunde ein Beleg für die Existenz einer solchen Einrichtung. Zugleich muss er ein gewisses Ansehen genossen haben, wofür seine Auflistung unter ehrbaren Leuten spricht. Die Leitung eines Bordells war im mittelalterlichen Basel durchaus nicht reine Männersache. In Häusern in denen "fahrende Töchter" und "hübsche Frauen" anzutreffen waren, gab es auch Frauenwirtinnen. E ine dieser Wirtinnen erscheint namentlich in einer Verfügung. Diese besagte wörtlich dass "Elschin in ihrem huse, under St.
Leonhard einsehbar im Staatsarchiv Basel-Stadt [34] Historisches Grundbuch der Stadt Basel , Fach St. Ein verhüllendes Synonym ist Freudenmädchen, umgangssprachliche Bezeichnungen sind Bordsteinschwalbe und Trottoiramsel, abwertende Synonyme Nutte , Dirne und Metze. Den Ausschlag für diese Mission habe eine Begegnung mit aufdringlichen Huren gegeben. Trug eine Prostituierte einen längeren Mantel, war der Stadtknecht angehalten ihr diesen abzunehmen und zu beschlagnahmen. Offenbar wünschte man nicht, dass sie dort mit ihren "offen töchtern" offen im Sinne von öffentlich, also jedermann zur Verfügung stehend ihren Sitz hatte. Kleist zerbr.
Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
Sexualität und Prostitution im Mittelalter. In der Umgangssprache wird dieser Begriff auch für Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern gebraucht. Europas Gesellschaft unterlag im Mittelalter in Fragen der Sexualität strengen Regeln. Definition des Substantivs Hure: eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt; Prostituierte; Prostituierte; Nutte; Dirne; Hübschlerin mit Bedeutungen. Ein verhüllendes Synonym ist Freudenmädchen. Eine Ratsverordnung von hielt fest, dass Frauenwirte ihren Dirnen den Kirchbesuch ermöglichen mussten, und verpflichtet waren für ihre.Das ist nicht sexistisch, sondern politisch gemeint. I n der selben Ausgabenliste, einen Posten zuvor, erscheint der Kauf eines Hauses das bei Rintschuchs Turm lag zum Preis von Gulden, ebenfalls mit dem Zusatz "da die hüpschen frowen in sitzen sollent". Schiller kab. Der Frauenwirt oder die Frauenwirtin führten ein Frauenhaus unter der Aufsicht der Stadt. Das hiess, dass man den Prostituierten nicht mehr als ein Drittel ihres Lohnes fordern durfte. Ihm hatten sie als Abgabe eine Hose und auf Neujahr einen Lebkuchen zu entrichten. Kunstexperten argumentieren, dass die Frau in einem anderen Gemälde Leysters Das Tric-Trac Spiel höchstwahrscheinlich auch eine Prostituierte ist, da die Art wie sie die Pfeife dem Mann ihr gegenüber reicht, voller sexueller Anspielungen ist, genauso wie das Erröten ihrer Wangen ihr Gefallen daran signalisiert. Von Frauen wurde hingegen Enthaltsamkeit erwartet. Manuel , Bächtold;. E ine dieser Wirtinnen erscheint namentlich in einer Verfügung. Dirnen seien demnach weder in der Stadt noch auf der Landschaft geduldet, weder in Wirts- noch Weinhäusern oder in jeder anderen Art des Unterschlupfs. Every Harlot was a Virgin once. Die landseitige Äussere Grossbasler Stadtmauer", publiziert im Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt , Basel, , Seite 99, Spalte 2 so wie Seite , Spalten 1 und 2 [24] R. Könnte mir jd weiterhelfen? Im Mittelalter mussten Huren gestreifte Kleidungsstücke tragen oder verkehrt herum anziehen, um sich von den ehrbaren Frauen zu unterscheiden. Gewährleistet sollte der Kirchenbesuch an Sonntagen und kirchlichen Feiertagen sein. Den Prostituierten wurden von der Stadt eigens geschneiderte Kleidung und Schuhe gestellt. Sie hatten dem Gericht zufolge die Dirne Adelheid von Zürich in ihrem Frauenhaus zu Tode geschlagen. Leonhard einsehbar im Staatsarchiv Basel-Stadt [34] Historisches Grundbuch der Stadt Basel , Fach St. Startseite Wörterbuch prostituieren — Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele Sucheingabe Hilfe zur Suche. Burger, Beitrag "Historische Brunnstätte Nr. In dieses Schema passt auch die gezielte Konzentration der Dirnen in Frauenhäuser, und die Abdrängung dieser Häuser in die Vorstädte. Käufer ist der Frauenwirt Peter Memminger. Schmid In der Umgangssprache wird dieser Begriff auch für Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern gebraucht. Das ermöglichte es, sie leichter zu erkennen wenn sie das Frauenhaus verliessen. Einige Frauenhäuser sind überliefert. Jahrhundert , Tübingen, , Seite Spalte 2 [30] R. Aus dem Leben der Basler Prostituierten im Mittelalter D irnen lebten am Rand der Gesellschaft; ähnlich wie etwa die Totengräber. Deklination Bedeutungen. Laupp'sche Buchhandlung, Tübingen, , Seite Bernhard Harms, Der Stadthaushalt Basels im ausgehenden Mittelalter, Erste Abteilung, Band 3 , H. So deuteten seine Verfechter die Zerstörung des Frauenhauses an der Malzgasse zum Beispiel als göttliches Zeichen. Die Prostitution war unvermeidlich. Jahrhundert als Frauenhaus bezeichnete Liegenschaft befand sich demnach im D as Frauenhaus auf dem Kohlenberg ist bereits für belegbar. Eine Ratsverordnung von hielt fest, dass Frauenwirte ihren Dirnen den Kirchbesuch ermöglichen mussten, und verpflichtet waren für ihre Bestattungen und Seelenmessen zu sorgen.